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Die Trauerphasen des Herzmenschen im DS-Prozess

Heike Eschbach • Apr. 15, 2024

Trauerphasen im DS-Prozess

Der Prozess des Loslassens beginnt zuerst im Kopf, da das Herz verständlicherweise immer noch etwas Anderes will. Wir müssen den Kopf einschalten um aus dem ewigen Leid und Herzschmerz herauszukommen. Lassen wir nicht los, bleiben wir in diesem Leid und Schmerz verhaftet, wir verharren in einem Trauerraum und es verändert sich nichts. Deshalb hat das Loslassen auch etwas mit Trauerbewältigung zu tun. Denn wir durchlaufen die einzelnen Phasen der Trauerbewältigung genauso wie Menschen deren liebster Mensch verstorben ist.

Das Modell der Trauerphasen wurde von der Schweizer Psychologin Verena Kast entwickelt und gilt als eine der wichtigsten Grundlagen für das Verständnis der Trauerprozesse.

Ich möchte Dir hier die Trauerphasen mit Blick auf die Dualseelenverbindung beschreiben.


Phase 1: Schock / Nicht-Wahrhaben wollen

Diese Phase beginnt mit dem Rückzug und Kontaktabbruch des Kopfmenschen. Beim Herzmenschen löst das eine überwältigende Verlustangst aus. Schock, Verzweiflung, Hilf- und Ratlosigkeit und auch Verleugnung der Situation sind die Folge. Die emotionalen Reaktionen können sich in apathischem Verhalten, emotionaler Starre (der Herzmensch wirkt wie versteinert und verstört), Kontrollverlust, psychischem Zusammenbruch und Empfindungslosigkeit zeigen. Körperliche Beschwerden zeigen sich anhand eines Schockzustandes - der Puls rast, starkes schwitzen, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Panikattacken. Die Reaktion ist von Herzmensch zu Herzmensch unterschiedlich.

Dieser Zustand kann über einige Stunden bis hin zu Wochen dauern.

Der Unterschied zu der Trauerphase beim Verlust eines geliebten Menschen und gleichzeitig die Tücke an dieser Phase ist, dass der Herzmensch jederzeit den Kontakt zum Kopfmenschen wieder aufnehmen kann. Oder der Kopfmensch meldet sich eventuell sogar wieder. Damit entsteht die Hoffnung auf ein Fortbestehen der Beziehung bis zum nächsten Rückzug des Kopfmenschen.

Durch die ständige Kontaktaufnahme verbleibt der Herzmensch im Schockzustand und kann diese Phase nicht abschließen. Der nächste Rückzug des Duals ist vorprogrammiert.


Phase 2: Aufbrechende Emotionen

In dieser Phase kommen alle Gefühle hoch, die in Phase 1 noch nicht zugelassen werden konnten. Das reicht von Wut, Trauer, Weinen über Schmerz bis hin zur Traurigkeit und Angst.

Man ist wütend und hadert mit sich selbst:

„Warum passiert mir das?“

„Womit habe ich das verdient?“

Diese Phase richtet sich auch gegen den Kopfmenschen, weil er den Herzmenschen verlässt oder bereits verlassen hat.

„Wie kannst du mich so im Stich lassen und unsere Liebe verraten?“

„Was soll ohne dich nur aus mir werden?“

„Ich kann doch nur mit dir glücklich sein!“

Auch gibt der Herzmensch sich selbst die Schuld:

„Was hätte ich anders machen müssen?“

„Was habe ich nur falsch gemacht?“

Diese Gefühle sollten zugelassen und freigesetzt werden, da sie heilsam sein können und der Schmerz verarbeitet wird.

In meinem nächsten Blogbeitrag gehe ich näher darauf ein, warum Wut so wichtig ist.

Es ist wichtig sich in dieser Phase nicht abzulenken, denn sonst verdrängt man den Schmerz und kann diesen nicht verarbeiten. Denn werden diese Gefühle unterdrückt sind Niedergeschlagenheit und im schlimmsten Fall eine Depression die Folge. Es verzögert den Trauerprozess.


Phase 3: Suchen und Trennen

In dieser Phase fängt der Herzmensch an zu reflektieren, das Suchen und Sich-Trennen steht im Fokus. Wir reagieren auf jeden Verlust mit Suchen – daraufhin was war und was wichtig war. Wir werfen einen Blick zurück, um zur Ruhe zu kommen. Das ist ein wichtiger Schritt.

Der Herzmensch geht in der Erinnerung alles noch einmal durch:

Erinnerungen an die schöne Zeit, schaut alte Mails an, liest alte Briefe, hört gemeinsame Lieder. Er sucht Plätze auf, die ihn mit dem Kopfmensch verbinden, sieht seine Gesichtszüge in anderen Menschen, sieht oder hört seinen Namen oder der Herzmensch hält sogar innere Zwiesprache mit seinem Dual und versucht offene Punkte zu klären.

Dieses sammeln von vergangenen schönen Erlebnissen erleichtert den Trauerprozess. Es ist schmerzhaft aber schön und man setzt sich intensiv damit auseinander.

Hat der Herzmensch all das Suchen, Finden und sich Erinnern hinter sich gebracht reift so langsam die Entscheidung heran, in das eigene Leben zurückzukehren. Sich selbst ein Ja zum eigenen Leben und der eigenen Zukunft ohne ihn zu geben.

Verweigert der Herzmensch die Entscheidung für sich und das eigene Leben, die Entscheidung und Vorstellung ohne sein Dual glücklich zu sein sondern verharrt in Trauer, Schmerz oder Erinnerungen dann gibt er sich selbst keine Chance auf ein glückliches und erfülltes Leben. Doch das muss getan werden um tatsächlich frei zu werden und loslassen zu können. Ansonsten lebt der Herzmensch nur ein halbes Leben, unter dem Schatten des Liebeskummers und der Trauer, dass sein Dual nicht in seinem Leben ist.


Phase 4: Neuer Bezug zum Leben

Nachdem der Schmerz herausgeschrien, Anklagen und Vorwürfe gemacht werden durften, kehrt allmählich die innere Ruhe und der Frieden in die eigene Seele zurück.

In dieser Phase erkennt der Herzmensch langsam an, dass das Leben weitergeht. Er merkt, dass es viele andere schöne Dinge, ohne sein Dual zu erleben gibt. Es kommt die Zeit, dass wieder neue Pläne geschmiedet werden, die Arbeit, Freunde und Hobbies wieder im Vordergrund stehen.

Der Prozess hat tiefe Spuren hinterlassen. Die Einstellung des Herzmenschen zum Leben und der Liebe hat sich positiv verändert. Er braucht den Kopfmenschen nicht mehr zwingend um glücklich zu sein.

Ein gesundes Selbstwertgefühl entsteht, Verletzungen werden nicht mehr hingenommen und das Abgrenzen beginnt. In der Reflektion erkennt der Herzmensch, dass es zukünftig nur noch eine Beziehung auf Augenhöhe geben kann.


Die nächste Lernaufgabe des Abgrenzens und Aufbauen der Selbstliebe kann nun begonnen werden.

So wünsche ich Dir viel Mut und Kraft bei dem tiefen Prozess des Loslassens.


Du schaffst das!


Herzlichst

Heike


Du benötigst Unterstützung in Deinem Prozess: https://www.heike-eschbach.de/coaching


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